Wildtier-Flohmaerkte gestoppt

In den letzten Jahren haben Tierschutzorganisationen einen Boom von regelrechten Wuehlmaerkten fuer Wildtiere beobachtet. Affen, Fledermäuse, Chamäleons oder Nasenbären - auf den Tierflohmärkten wurden hunderttausende Wildtiere verramscht. PRO WILDLIFE geht allein bei Schlangen von einem enorm gewachsenen Markt aus: "Mehr als 200.000 Riesenschlangen und 100.000 Giftschlangen leben unter deutschen Dächern".

copyright: Bernd Kulow - Markt in Peru
An nahezu allen Wochenenden gebe es inzwischen Börsen, auf denen Wildtiere zu Dumpingpreisen angeboten werden - zum Beispiel auf der weltgrößten Reptilienbörse in Hamm, Westfalen.


Das für Tierschutz zuständige Bundesministerium hat nun mit einer neuen Leitlinie erstmals Regelungen für die Tierbörsen getroffen. Vorausgegangen waren hitzige Verhandlungen zwischen Tierhändlern, den Dachverbänden der Exotenhalter und Tierschützern.


"Aus zahlreichen Gesprächen mit Amtstierärzten wissen wir, wie dringend diese Leitlinie gebraucht wird, um den Tierbörsen endlich strenge Vorgaben zu machen", erklärt Dr. Sandra Altherr von PRO WILDLIFE.


Folgende Tiere dürfen künftig nicht mehr auf Tierbörsen verkauft werden:


· Wildfänge (Naturentnahmen)
· besonders schwer zu haltende Arten wie Affen, Bären, Kängurus,
Gürteltiere, Flughunde, Straußenvögel, Kraniche, Aras, Tukane, Krokodile,
Rochen und Haie
· verletzte, gestresste, verhaltensauffällige oder abgemagerte Tiere
· Tiere, bei denen gegen das Amputations- oder Qualzuchtverbot
verstoßen wurde.


Zudem gibt es Auflagen für den Transport.

"Wir hätten uns zwar den Ausschluss weiterer Tiergruppen wie Chamäleons oder Giftschlangen gewünscht, aber die Leitlinie
ist ein wichtiger Fortschritt - wenn sie nun auch wirklich in die Praxis
umgesetzt wird. Und genau das werden wir in der nächsten Zeit kritisch
überwachen
", so Dr. Altherr von PRO WILDLIFE.

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