Millionen unbekannter Bakterien

Noch mehr Bakterien! Wer will schon von Millionen unbekannter Bakterienarten hören. Doch Bakterien haben offenbar einen großen Wert. Jedenfalls sind die Wissenschaftler fasziniert davon, dass es allein in brasilianischen Regenwäldern bis zu 13 Millionen unbekannter Bakterienarten geben könnte.

Brasilianische und amerikanische Forscher haben jetzt herausgefunden, dass jede Pflanzenart ihre ganz eigene Bakterienflora hat. So heißt es in der neuesten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Science", wie scienceticker berichtet.

Die Bakterien leben vor allem auf den Blattoberflächen. Die Wissenschaftler analysierten die DNA, die sie von den Blättern dreier Baumarten gewonnen hatten. Aufgrund der Sequenzierung von 418 Genfragmenten schätzen sie, dass auf diesen Blattoberflächen bis zu 671 unterschiedliche Bakterienarten leben.

Fast 97 Prozent der DNA-Sequenzen gehörten zu bislang unbekannten Arten. Die meisten halten sich an einen Wirt. Lediglich 0,5 Prozent waren nicht auf eine Baumart beschränkt.

Die Forscher halten es für äußerst wichtig, die Bakterien-Vielfalt und ihre Wechselwirkungen mit ihren Gastgebern unter die Lupe zu nehmen.

Wozu Bakterien nützlich sein können?

In Wikipedia heißt es:

Die Fähigkeit einer großen Anzahl von Bakterien, für den Menschen wichtige Stoffe wie Antibiotika und Enzyme zu produzieren, wird in der Biotechnik genutzt. Neben klassischen Verfahren in der Nahrungsmittelproduktion gehört auch die Nutzung ihrer Fähigkeiten zur Beseitigung problematischer Abfälle sowie zur Produktion von Medikamenten hierher. Häufig werden zu diesem Zweck nützliche Teile des Genoms bestimmter Bakterien in das Genom einfach zu haltender, einfach zu kultivierender und weitgehend ungefährlicher Bakterien wie Escherichia coli eingepflanzt (Gentechnik).


Schon gewusst? Im Jahr 1999 wurde das größte bislang bekannte Bakterium entdeckt: Die so genannte Schwefelperle von Namibia. Wie groß? Thiomargarita namibiensis ist mit einem Durchmesser von bis zu einem dreiviertel Millimeter bereits mit bloßem Auge zu erkennen. Immerhin.

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