Malaria rückt vor

01.12.06 - Der Klimawandel begünstigt die Lebensbedingungen der Malaria-Mücke Anopheles. Bislang galt: Ab 1800 Meter Höhe ist man vor Malaria sicher. Doch diese Faustregel muss nun ad acta gelegt werden. Die Malaria breitet sich aus. Tropenärzte warnen vor Malaria vor allem im Hochland Kenias oder auf dem Kilimandscharo in Tansania. Auch in Südamerika könnte die Malaria-Mücke neue Gebiete erobern.

Denn mit der globalen Erwärmung änderen sich die klimatischen Bedingungen für Flora und Fauna. Verbreitungsgebiete weiten sich aus. Wo es für bestimmte Arten vor Jahren noch zu kühl war, finden diese Arten bereits heute ausreichende Lebensbedingungen vor.

Eskimos in der Arktis berichten von rasanten Veränderungen, schreibt der Spiegel. Ihnen unbekannte Vögel und Fischarten tauchen auf. Andere Tiere, wie Robben oder Eisbären, lassen sich immer seltener sehen.

Noch zeichnen sich die ökologischen Veränderungen aufgrund der Klimakrise erst in Ansätzen ab. Die Weltgesundheitsorganisation spricht bereits von 150.000 Menschen die pro Jahr an den Folgen des Klimawandels sterben. Als Ursache wird vor allem auch die Verbreitung bestimmter Krankheiten genannt. Dazu zählt auch die Malaria.

Jährlich erkranken über 200 Millionen Menschen an Malaria und über 1 Million sterben an der Krankheit. Gefährdet sind vor allem Kinder bis fünf Jahre, weil sie noch keinerlei Abwehrkräfte entwickelt haben.

Helmut Kühr, Klimaforscher beim Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum in Bonn, geht davon aus, dass die Ausweitung der Malaria hauptsächlich die ärmeren Menschen in den tropischen und subtropischen Staaten treffen wird. In Spektrum der Wissenschaft "Die Erde im Treibhaus" schreibt der Bonner Forscher: Die "planetare Krankheit" Klimawandel ist die neue Herausforderung für die globale Gesellschaft.

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