Wälder, die wir töten

07.07.08 - Alarmruf und Liebeserklärung zugleich: das neue Buch von der Primatenforscherin Emmanuelle Grundmann, "Wälder, die wir töten". Den Deutschen wird nachgesagt, ein überspanntes Verhältnis zum Wald zu pflegen. Hier schreibt eine Französin über die Tropenwälder der Erde und erzählt von ihrem spirituellen Verhälnis zu Wald und Bäumen.

Doch der erste Eindruck trügt. Die engagierte Autorin schildert die ökonomischen Verhältnisse, die zur Rodung der Regenwälder führen, mit großen Detailkenntnissen. Wie von Motten zerfressen erscheinen ihr große Teile des Amazonas. Das Buch schildert die Geschichte der großen Regenwälder Südamerikas, Asiens und Afrikas. Die Ankunft der Kolonisatoren läutet die Zerstörung der Wälder ein. Danach kommen die ökonomischen Interessen Europas ins Spiel und mit ihnen die stetig voranschreitende Rodung des Urwalds.

Grundmann zeichnet ein Porträt der aktuellen Situation in den Tropenwäldern. Sie zeigt die Hintergründe, die Ursachen und Folgen "dieses Verbrechens gegen die Biodiversität". Die Autorin, die auch als Präsidentin des französischen Jane-Goodall-Instituts bekannt ist, erklärt die Komplexität des Ökosystems Regenwald auf eine berührende Weise. Sie ist in all den Regenwäldern unterwegs gewesen.

Wer einen Überblick über die Regenwälder heute sucht, der findet in dem Buch eine sehr anschauliche und leicht verständliche Schilderung. Dabei werden Geschichten erzählt und die eigene Begeisterung der Autorin scheint immer wieder durch.

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