Brasilien verschärft Gesetze

25.07.08 Brasilien will mit schärferen Gesetzen gegen Waldräuber vorgehen. Die illegalen Rodungen im Amazonas-Regenwald haben in den vergangenen Monaten wieder zugenommen. Jeder fünfte im brasilianischen Regenwald gefällte Baum kommt aus Schutzgebieten, in denen Rodungen illegal sind.

Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hat diese Woche zwei neue Dekrete unterzeichnet, mit denen die Waldräuber gestoppt werden sollen. Staatliche Inspektoren haben nun das Recht, Eigentum von Leuten zu beschlagnahmen, bei denen illegal gefälltes Holz entdeckt wird. Außerdem soll die Zahl der Polizeibeamten im Amazonasbecken aufgestockt werden.

Die riesigen Waldflächen und die Abgelegenheit der größten Teile des Regenwalds machen es für den Staat Brasilien äußerst schwer, den Raubbau effektiv zu kontrollieren. Satelliten übermitteln zwar deutliche Bilder von den Waldschäden. Nötig wäre aber eine sehr große Zahl von Polizisten und Kontrolleuren, um die Holzräuber zu stoppen und zu bestrafen.

Die Umweltgesetze in Brasilien gehören zu den schärfsten der Welt. Die Durchsetzung aber blieb bis heute äußerst lückenhaft und wird wohl weiterhin nur schrittweise verbessert werden können. Wie viele Polizisten jetzt zusätzlich im Amazonasbecken eingestellt werden sollen, ist noch nicht bekannt.

Erst im Juni hatte Präsident Lula drei weitere Naturreservate in den Amazonas Regenwäldern eingerichtet. In diesen Gebieten sind Rodungen strengstens verboten. Dazu kamen zwei andere Gebiete unter Schutz, in denen nur die Bewohner Früchte, Nüsse und Kautschuk aus dem Wald ernten dürfen.

Der Amazonas-Regenwald erstreckt sich über eine Fläche von über sechs Millionen Quadratkilometer. Davon befinden sich fast zwei Drittel in Brasilien. Etwa 20 Prozent des ursprünglichen Regenwälder sind bereits zerstört worden.

Quelle: NZZ

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