Gefangen macht faul

07.07.08 - Faultiere gelten als Schlafmützen - zu unrecht? Wie lange schlafen sie wirklich? Tierforscher untersuchen Tiere oft in Gefangenschaft. In natürlicher Umgebung wäre das mit Schwierigkeiten verbunden.


Seit Jahrzehnten glauben die Biologen, Faultiere schlafen 16 Stunden pro Tag. Untersuchungen in Laborsituationen hatten dies gezeigt. Vergessen wurde dabei: Tiere reagieren im Labor und in der natürlichen Umwelt unterschiedlich. In freier Umwelt nämlich müssen Faultiere stets wachsam gegenüber Feinden bleiben. Im Gehege fühlen sie sich bald sicher und bekommen zudem das Futter vorgesetzt. Umstände, die Faultiere offenbar zu ausgiebigem Schlaf animieren. In der Natur dagegen ist Schlaf eher ein Luxus.


Forscher vom Max-Planck-Institut in Starnberg untersuchten jetzt den Schlaf von Faultieren mit einem Miniatur EEG Recorder in ihrer natürlichen Umgebung. Das Messgerät wurde auf dem Kopf der Faultiere befestigt. Dazu hatte man sie kurzzeitig eingefangen. Nach dem Befestigen des Gerätes ließ man sie wieder frei. Das Messgerät wiegt ganze 11 Gramm und beeinträchtigt das Tier nicht.


Als die Forscher an die Auswertung gingen, waren sie erstaunt: nur 9,6 Stunden schliefen die Faultiere auf den Bäumen im Dschungel.


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