Mehr Regenwald geschützt

06.12.06 - Brasilien stellt weitere 16,4 Millionen Hektar der Amazonas-Regenwälder unter Schutz. Dies verkündete jetzt der Gouverneur des Bundesstaates Pará Simao Jatene. Eine Ausweisung von Schutzgebieten in dieser Größenordnung ist absolut einmalig. Mit den neuen Gebieten, die so groß sind wie Portugal und Irland zusammen, bekommt das dringend benötigte Mosaik aus noch unberührten Regenwaldflächen ganz wichtige Steine dazu. Nach Ansicht des WWF bilden die neuen 16 Millionen Hektar das größte Mosaik geschützter Regenwälder der Erde.

Noch finden sich im Amazonasbecken - ein Gebiet, in das die Bundesrepublik Deutschland etwa zwanzigmal hineinpassen würde - die größten zusammenhängenden Regenwälder der Erde. „Die Amazonas-Regenwälder sind aufgrund ihres Artenreichtums und ihrer Funktion als riesiger natürlicher Kohlenstoffspeicher die reinsten Kronjuwelen“, so WWF-Fachbereichsleiter Michael Evers. Doch die Entwaldungsfront rückt aus dem Süden kommend immer weiter in den Dschungel vor. Jeden Tag werden hier ungeheure Flächen Wald zerstört, damit sich menschliche Siedlungen, Viehweiden, der Bergbau und landwirtschaftliche Flächen zum Anbau von Soja ungehindert ausbreiten können.

Im Jahr 1998 wurde das so genannte ARPA-Programm der brasilianischen Regierung ins Leben gerufen. Ziel ist es, bis 2012 zwölf Prozent des Regenwaldes (50 Millionen Hektar) unter Schutz zu stellen. Der WWF hat nach eigenen Angaben diesen Rettungsplan bislang mit rund elf Millionen US-Dollar und intensiver fachlicher Beratung unterstützt. Im Rahmen des ARPA-Programms wurden schon rund 14,4 Millionen Hektar streng geschützt und so vor der Entwaldung bewahrt.

Foto copyright: WWF / Zig Koch

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