Brasiliens Schande?

22.12.06 - Im Amazonas ist die Regierung Brasiliens oft machtlos. Geht es mit dem Abholztempo so weiter, werden in den nächsten 20 Jahren 40 % des Regenwaldes zerstört sein. Dann wird die Ökologie des Dschungels aus den Fugen geraten. Durch die Feuchtigkeit, die das Amazonasgebiet in die Atmosphäre abgibt, produziert es die Hälfte der dortigen Niederschläge, heißt es in der neuesten Ausgabe von "National Geographic Deutschland". Sobald die Niederschläge durch die Abholzung deutlich zurückgehen, wird der restliche Regenwald sterben.

Scott Wallace, Autor des Artikels, hat errechnet, dass die illegalen Straßen, die den Amazonas durchschneiden, eine Gesamtlänge von etwa 170.000 Kilometer ergeben. Im Gefolge der Straßen kommen die Holzdiebe und Landräuber. Brasilien will nun Abholzgenehmigungen nur noch elektronisch ausstellen, um den Betrügern Herr zu werden. Doch zur Überwachung der riesigen Amazonas-Gebiete fehlen Ausrüstungsmittel und vor allem Personal.

Doch nicht allein der Holzabbau zerkleinert und schädigt den Amazonas-Regenwald. Geplant sind sieben Staudämme an den ökologisch empfindlichen Flüssen Xingu und Madeira. Dazu sollen Bodenschätze gefördert werden, Stromleitungen erstellt, Erdgas und Öl gefördert und mittels Pipelines transportiert werden.

Wer sich gegen die Zerstörung des Regenwaldes wehrt, lebt in Brasilien gefährlich. "Landräuber haben Waffen und viel Geld. Wenn sie mich hier draußen erwischen, werden sie mich einfach abknallen", wird der Farmer José Rosa zitiert.

Kommentare