Chico Mendes

Chico Mendes gilt als der erste Umweltschützer Brasiliens. Als ihn 1988 zwei Auftragskiller erschossen, sorgte dies für Schlagzeilen weltweit. 

Plötzlich war die Zerstörung des Amazonas Regenwalds zu einem Thema geworden. 

Chico Mendes wuchs in einem kleinen Ort im Dschungel auf. Bereits mit 9 Jahren musste er Kautschuk zapfen. Doch er war ein Kämpfer für Gerechtigkeit. Als erster Gewerkschaftsführer brachte er die Indianer, die Ureinwohner des Regenwalds und die Kautschukzapfer zusammen, 

Seine Vision war, alle Menschen sollten friedlich den Regenwald so nutzen, dass der Wald selbst nicht gefährdet wird. Und so stellte er sich gegen die Front der Agrarwirtschaft. Den Großgrundbesitzern ging es um Weideflächen für die Rinder. Dafür machten sie Kahlschlag am Regenwald. 

Chico Mendes war bei weitem nicht der einzige, der den Widerstand mit dem Leben bezahlte. Hunderte einfacher Kautschukzapfer und Ureinwohner oder Uferbewohner fielen den Killern zum Opfer. Und sogar noch heute, scheuen manche Mächtigen nicht davor zurück, Killer anzuheuern.

Doch das Umweltbewusstsein in der brasilianischen Gesellschaft ist sehr stark. Riesige Gebiete des Amazonas sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Gegen illegale Rodung geht die IBAMA, das brasilianische Umweltamt, rigoros vor.

Oder wird sich nun mit der Regierung Temer wieder alles ändern? Die Regierung plant, den Schutz zu verwässern. Schutzgebiete sollen verkleinert werden. 

Der Widerstand, den Chico Mendes begründete, ist noch längst nicht am Ziel. Das internationale Agrarbusiness, organisierte Tropenholzbanden, Tierschmuggler und nun starke politische Kräfte, die das Agrarbusiness unterstützen, erscheinen wieder gestärkt. 

Die internationale Gemeinschaft ist gefragt. Doch auch die deutsche Politik muss Druck von unten, von engagierten Vereinen und Initiativen bekommen. Es wird Zeit, dass wir den Amazonas wieder zum Thema machen. 


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