Brasiliens Präsident will Schutzgebiet massiv verkleinern

Nach Medienberichten will Michel Temer, der Präsident Brasiliens, mit einem neuen Gesetz den Nationalpark Jamanxim massiv verkleinern. Er hat den Gesetzentwurf bereits in den Kongress eingebracht.

Damit würden dem Schutzgebiet 350.000 Hektar entzogen. Beobachter der Politik in Brasilien sind überzeugt, dass der Präsident mit der Verkleinerung des Schutzgebietes die mächtige Agrar-Fraktion im Kongress auf seine Seite ziehen will. Denn der konservative Temer ist wegen Korruptionsvorwürfen von einer Amtsenthebung bedroht. Die Generalstaatsanwaltschaft hat nach einem Bericht der Deutschen Welle bereits eine Klageschrift gegen Temer wegen Korruption beim Obersten Gericht eingereicht.

Mit dem Gesetz soll das wichtige Schutzgebiet im Bundesstaat Pará um 27 Prozent verkleinert werden. Damit würde ein großer Teil des Urwalds wieder den Kettensägen überlassen werden.

Die ursprünglichen Pläne hatten eine noch größere Schrumpfung der Schutzgebiete vorgesehen. Ein Besuch von Temer in Norwegen hat möglicherweise dazu geführt, dass der Präsident einen Teil seiner Pläne zurück genommen hat. Norwegen ist ein entscheidender Geldgeber für den Amazonas-Schutz.

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