Datenbank der Natur

12.01.2010 - Der Artenschwund geht schneller voran als erwartet. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat gestern in ihrer Rede auf der Auftaktveranstaltung zum internationalen Jahr der biologischen Vielfalt in Berlin eingeräumt, dass die geplante deutliche Reduktion des Biodiversitätsverlustes in diesem Jahr nicht erreicht wird. Die Verluste an Lebensräumen und Arten seien dramatisch. Vor allen Dingen die Geschwindigkeit, in der dieser Prozess abläuft, sei beängstigend.

Die Bundeskanzlerin verglich die biologische Vielfalt auf der Erde mit einer Datenbank der Natur. Sie forderte ein weltweites Netz an Schutzgebieten, und zwar zu Lande und zu Wasser. Zudem plädierte sie dafür, eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik nach dem Vorbild des Weltklimarates (IPCC) zu schaffen, um dem Schutz der Biodiversität international mehr Gewicht zu geben.

Die Kanzlerin wies auf eine neue Studie hin, die im Herbst auf der 10. Vertragsstaatenkonferenz in Japan präsentiert werden soll. Demnach koste der Schutz der Ökosysteme zwar Geld, deren Zerstörung sei aber wesentlich teurer. Als Beispiel nannte sie die Wiederaufforstung von Mangrovenwäldern in Vietnam. Die hätte eine Million Dollar gekostet, aber viele Millionen gespart, weil man andernfalls in Küstenschutz hätte investieren müssen.

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