Das Brasilien der Indianer

06.09.2006 - Die Indianer Brasiliens im Museum Wiesbaden. Der Fotograf Werner Hammer war insgesamt 7 Jahre in den Urwäldern Amazoniens unterwegs. Seine Aufnahmen werden ab dem 26. November 2006 in Wiesbaden zu sehen sein. Gezeigt werden neben Aufnahmen von Alltagsszenen vor allem Portraits, die trotz aller Fremdartigkeit der Kulturen ein starkes Gefühl persönlicher Nähe ausstrahlen, heißt es im Pressetext zu der Ausstellung. Es ist genau diese Mischung aus fremder Kultur und menschlicher Nähe, die an Werner Hammers Arbeit beeindruckt.

Erst in den letzten Jahren haben die Zuruahá einen Blick auf ihre Kultur zugelassen. Werner Hammer gehörte 1990 zu den ersten Besuchern am südlichen Ufer des Rio Tapaua, tief im Urwald Amazoniens. Bekannt wurde das nur etwa 130 Personen zählende Volk von Waldbauern als so genannter "Stamm der Selbstmörder". Tatsächlich findet man nur wenige ältere Stammesmitglieder, da die meisten zu dem Gift Cunahá greifen, um durch Selbsttötung den Weg zu ihren Ahnen zu suchen. Dr. Roland Garve hat sich eingehend mit den Zuruahá in seinem Buch "Unter Amazonas Indianern" befasst.

Trotz Lebensraumzerstörung und Besiedlungsdruck streifen auch heute noch einige Gruppen als Jäger und Sammler durch die Wälder Amazoniens. Das Volk der Awa-Guaja im Nordosten Brasiliens gehört zu den letzten Vertretern dieser Lebensweise. Auch dieses Gebiet kan die Indianerbehörde FUNAI nicht ausreichend vor dem zunehmenden Druck durch Holzfäller und Farmer schützen. Werner Hammer zeigt Fotografien von einer Lebensweise, die vom Untergang bedroht ist.

Die Ausstellung "Das indianische Gesicht Brasiliens" wird bis zum 25. März 2007 zu sehen sein.

Fotos copyright: Werner Hammer

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