Völlig überrascht über Gerichtsentscheid

Mancher in Kolumbien mag jetzt verwundert und verdutzt sein. Denn das Oberste Gericht hat einen klaren Entscheid für den Regenwald gesprochen. 


Das Gericht verlangt einen Aktionsplan der Regierung bis September dieses Jahres. Damit soll die Abholzung des Regenwalds bis 2020 komplett beendet werden.

Der Gerichtsentscheid ist von historischer Bedeutung, weil zum ersten Mal in einem südamerikanischen Land ein Gericht den Regenwald als juristische Person anerkennt. Dadurch hat das Gericht den Regenwald wie einen Menschen oder ein Unternehmen behandelt, berichtete Madlen Haarbach gestern im Tagesspiegel. Wer dem Regenwald schadet, muss künftig mit Strafe rechnen.

Den kolumbianischen Staat hatten 25 Kinder und Jugendliche vor dem Obersten Gericht angeklagt. Ihre Argumente: Die Zerstörung des Regenwalds beeinträchtige ihr Recht auf Leben und Gesundheit. Denn der Regenwald sei für das Klima entscheidend.

Dem folgte das Gericht mit seiner Entscheidung. Denn die bisherigen Maßnahmen zum Schutz des Regenwalds reichen dem Gericht keinesfalls. Ganz im Gegenteil: Die Rodung des Urwalds nahm in jüngster Zeit wieder dramatisch zu.

Dazu trägt auch die enorm zugenommene Kokain-Produktion bei. Durch den Friedensprozess haben jetzt Drogenbanden Zugriff auf den Urwald. Die Rebellen der Farc hatten den Regenwald unzugänglich gemacht. Dazu Näheres auf amazonas.de

Das Gericht gab überdies auch der Forderung der Kinder und Jugendlichen nach einer Beteiligung recht. Nun werden die 25 Kinder an der Umsetzung des Gerichtsurteils mit entscheiden. Ein absolutes Novum nicht nur für Südamerika.

Bildnachweis: I Stockphoto.com/luoman

Bericht des Tagesspiegel

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